Wichtiges aus der Kirchberger Geschichte Im folgenden finden Sie einen Auszug aus der Geschichte von Kirchberg am Wechsel. Im Bild links ein Stich von Matthäus Vischer aus dem Jahr 1672, der die Pfarrkirche noch im gotischen Stil zeigt. Diese Darstellung liegt dem Wappen der Marktgemeinde Kirchberg zugrunde.
Die erste urkundliche Erwähnung - als "KYRPERK" - ist 1232 belegt.
Über die Frühgeschichte unseres Gebietes gibt es nur Vermutungen, die dauernde Kolonialisierung des Wechselgebietes begann um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Die älteste, uns erhaltene Urkunde mit dem Name "Kyrperk" stammt aus dem Jahr 1232, belegt ist auch die Nonnenklostergründung 1216. Wann Kirchberg "Markt" wurde ist unbekannt, aber in Urkunden von 1386 wird es bereits als Markt geführt. 1404 wird die Wolfgangskirche erstmals als Kapelle genannt. 1472/73 wütete in Kirchberg die Pest, im Kloster überlebten nur 3 Schwestern. 1529, während der ersten Türkenbelagerung Wiens zogen Türkenhaufen mordend und plündernd durch Kirchberg und legten Kirche, Kloster und Häuser des Marktes in Schutt und Asche. Nach dem Wiederaufbau des Klosters brach im Jahr 1554 eine verheerende Seuche aus, vor der die Schwestern nach St. Peter flüchteten. Als Begleitung wird ein Schulmeister genannt, also gab es damals schon Schulunterricht, wenn auch noch lange keine Schulpflicht. 1656 stellte Kaiser Ferdinand III einen Wappenbrief mit Bestätigung des Marktrechtes aus. 1657 erhielt das Kloster beim Neubau seine heutige Gestalt.
1683 war die zweite Türkenbelagerung Wiens, die Schwestern flohen nach Langenwang in der Steiermark, die Kirchberger verschanzten sich hinter Kloster und Kirche, die damals Wehranlagen und Mauern hatte. Dieser zweite Türkeneinfall dürfte aber zu keinen größeren Schäden geführt haben, es gibt keine Berichte über Brandschatzungen. 1713 und 1714 wütete wie in weiten Teilen Österreichs auch in Kirchberg die Pest. Nach dem Erlöschen errichtete man den Kalvarienberg und die Pestsäule auf dem Hauptplatz. 1754 - 1756 veranlasste die Priorin wegen eines Schadens am Turm der Pfarrkirche, die gotische Kirche niederreißen zu lassen.
Ein Neubau im Barockstil wurde errichtet. Bis auf den barocken Helm des Turms, der 1829 abbrannte, ist die Kirche bis heute in dieser Form erhalten. 1782 wurde per Dekret Kaiser Josefs II das Kloster aufgelöst, gleichzeitig wurde die Wolfgangskirche exsekriert. 1796 wurde durch Sprengung der tragenden Pfeiler die Wolfgangskirche zur Ruine demoliert. 1805 und 1809, in der Zeit der Franzosenkriege, kam es in Kirchberg zu schrecklichen Plünderungen, 1814 und 1833 waren verheerende Hochwasserkatastrophen. 1850 wurden die politischen Gemeinden Kirchberg, Kranichberg und Molzegg errichtet.
Kranichberg wurde 1968, Molzegg 1972 mit Kirchberg vereinigt. 1859 bis 1868 wurde die Wolfgangskirche wiederaufgebaut, 1918 durch Blitzschlag abermals zerstört und danach auf Betreiben von Univ.-Prof. Krebs wieder instandgesetzt. Aus der Zeit des 1. Weltkrieges gibt es kaum Aufzeichnungen, dieser Krieg hat unser Kirchberg nicht direkt berührt. Aus der Zwischenkriegszeit sind keine Gemeinderatsprotokolle erhalten, die Protokolle aus dem 2. Weltkrieg wurden vor dem Einmarsch der Russen vernichtet. Die Zeit der Besatzung war geprägt von Plünderungen und Vergewaltigungen.